Auf beiden Bildern gut zu sehen sind die zusätzlichen Gegengewichte, die
notwendig waren um dem Kran seine volle Tragfähigkeit zu geben.

Transportgewicht 130t, komplett mit allen Gegengewichten 180,5t.
Um die Gegengewichte auf den Kran zu bekommen, war ein zweiter Kran
notwendig. LüP 15 m. Antrieb mit Dampf. Zwei 4achsige Drehgestelle von
Wegmann, Kassel.

Der Kran wurde von der RBD Hannover bestellt und nach seiner Fertigstellung dem Bw
Minden zugewiesen, 1937 ging er zur Brückenmeisterei Ihringhausen.
Nach Beginn des 2. WK wurde der Kran an die Eisenbahn Pioniere in Rehagen-Klausdorf
abgegeben, bekam auch eine  Betriebsnummer der dt. Wehrmacht. Dort war der Kran
auch während des 2. WK, mehrere Aufforderungen von Wehrmachtsdienststellen den
Kran für Aufräumungsarbeiten zur Verfügung zustellen, wurden ignoriert.
Nach Kriegsende fiel er den Russen in die Hände. Die wollten ihn abtransportieren, in
Frankfurt/Oder blieb er wegen eines heißgelaufenen Lager erstmal stehen.

Schlussendlich gelangte er zur DR Ost, war im Bw FF/O stationiert und bis 1969 im Einsatz.
Die Brückenmeisterei Ihringhausen gehörte nach dem 2.WK durch Verschiebung von
Direktionsgrenzen zur BD Kassel.

Die Tragfähigkeit dieses Kranes war außergewöhnlich. 40t bei 24m Ausladung, abgestützt,
in Gleisrichtung bzw. max 3,2m nach links oder rechts aus dem Gleis. Wobei die Ausladung
bis auf 10m verkürzt werden konnte, allerdings bei gleicher max. Tragfähigkeit von 40t.
Der zweite Haken (Hilfshub) konnte 8t tragen.

Dieser Kran konnte auch rundum mit jeder Ausladung arbeiten, so waren im Radius von 360 Grad
die 40t Tragfähigkeitbei 10m Ausl. rundum möglich (abgestützt natürlich, mit allen Gegengewichten).
Und bei 24m Ausladung noch 12t im rundum Betrieb.

Wenn Lasten verfahren werden mußten, der Kran also nicht abgestützt war, konnten noch
32t bei 10m Ausladung bewegt werden, oder 12t bei 24m. Mit Ausleger in Gleisrichtung.

Die DB ließ sich 1949 von DEMAG einen ähnlichen Kran bauen, der trug 30t x 29,2m. Dieser Kran
hatte aber den Nachteil, das seine Ausladung nicht veränderlich war, und dieser Kran in seinen
Möglichkeiten hinter dem Ardelt Kran zurück blieb, weil nicht so flexibel einsetzbar.

ex. Han 717028, 919107-P, Bln 731501, 79-10-03 waren die Betriebsnummern.

Als Auslegerschutzwagen und zum Transport der Gegengewichte gehörten zum Kran zwei
umgebaute vierachsige Flachwagen vom Typ pr. SSk07.

Skizze 49 in der DV 914.

Quelle: Carsten Hilbers

Beide Bilder sind 1935 auf dem Werksgelände in Eberswalde aufgenommen.
Das zweite Bild ist retouschiert, zeigt den Kran bei der Lastprobe.

79-10-03 im Einsatz - Austausch einer Brücke der Mansfelder Bergwerksbahn am Bahnhof Bocksthal

weitere Bilder finden sich hier