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Gleiskranwagen Bauart Hoch

letzte Aktualisierung:  22.12.2018    
       

Das Ingenieurbüro Hoch in Frankfurt konstruierte um 1925 einen Gleiskranwagen zur Gleisverlegung, der sich von den damaligen Kranen zur Gleisjochverlegung deutlich unterschied. Gebaut wurden die "Hoch Krane" von der Firma Fries+Sohn, Frankfurt.

 

Die Vorrichtung besteht aus drei auf dem Unterwagen aufgebauten Querrahmen, die aus U-Eisenprofilen mit starken Lamellen hergestellt sind. An dem Rahmen hängt die aus 2 zwei Walzträgern bestehende Fahrbahnfür zwei Laufkatzen, die nach Rückwärts nur so weit auskragt, dass sie noch ein Stück über das vordere Ende des ersten anschließenden Eisenbahnwagens mit den Gleisjochen reicht. Nach vorn ist die Fahrbahn so lang gemacht, dass die Gleisjoche zur Verhütung von ungünstigen Biegungsbeanspruchungen mit zwei möglichst weit voneinander befindlichen Aufhängungen vorgefahren und verlegt werden können. Von dem vorderen Ende der Fahrbahn kann das äußere Stück mit 5,4 m Länge mittels Stahlgussscharnieren nach hinten zurückgeklappt und am rückwärtigen Teil befestigt werden, damit die Beförderung der Wagen in Zügen möglich ist. Im ausgestreckten Arbeitszustand wird der lange Auslegerteil  von einer verschiebbaren Portalstütze getragen. Sämtliche Bewegungen beim Ein- und Ausbau der Gleisjoche gehen nur in der Längsrichtung  des Gleisbaukranwagens vor sich.

Die Lichte Breite der Querrahmen beträgt 2,84 m, so dass die Gleisjoche mit 2,70 m langen Schwellen ohne Behinderung hindurchgeführt werden können.

Die Vorrichtung ist mit je zwei Hub- und Fahrwinden versehen, die im Boden des Unterwagens eingebaut sind und mittels Stahlseilen die beiden auf der oberen Fahrbahn  sich bewegenden Laufkatzen in Betrieb setzen. Die Stahlseile laufen von den Antriebswinden bis zu den Laufkatzen unter Verwendung von Umlenkrollen innerhalb des Eisengerüstes der Querrahmen.

Für den Antrieb der Hub- und Windwerke sind vier Elektromotore vorgesehen, die den Strom aus einem Generator, der mit einem Verbrennungsmotor gekuppelt ist, erhalten. Diese Kraftanlage ist unter dem Wagenboden zwischen den beiden Achsen eingebaut. Die Hub- und Katzfahrmotore können von beiden Längsseiten des Wagens bedient werden.

Die Arbeitsweise ist die gleiche wie die bei dem Gleiskranwagen der Bauart Niemag. Es können ebenfalls nur Gleisjoche bis 15 m Länge aufgenommen und verlegt werden.

Hauptmerkmale des Gleiskranwagen Bauart Hoch

LüP:

7,3 m

Anzahl der Achsen:

2

Achsstand:

3,30 m

Tragfähigkeit:

4,8 t

Länge des Auslegers Arbeitszustand:

21,96 m

Länge des Auslegers Fahrzustand:

16,58 m

Gewicht:

32,0 t

Antriebsmaschine:

Zentralmotor f. Generator Elektromotore f. Heben u. Laufkatzen

Leistung:

16 PS

Brennstoffverbrauch:

3,5 kg/h

Leistung Heben:

4 m / min

Leistung Katzfahren:

30 m / min

Kranfahren leer / beladen

Lok / Lok

Zeitaufwand f. d. Verlegen eines Gleisjoches ( 15 m) einschl. Nebenarbeiten:

4 min

Stundenleistung  (15 m Joche):

225 m

Bei den ersten beiden Gleiskranwagen erfolgte die Ingangsetzung der Winden noch durch Handkurbeln. Wobei für jeden Kran vier Gleisarbeiter erforderlich waren. In den folgenden Jahren erfolgte ein Umbau auf Elektroantrieb.

Die ersten beiden Gleiskranwagen der Bauart Hoch wurden etwa 1926 der Reichsbahndirektion München zugeteilt. In den Folgejahren wurden weitere Gleiskranwagen der Bauart Hoch beschafft. Ihre Anzahl ist nicht bekannt.

Einige dieser Gleisverlegekrane hatten den Zweiten Weltkrieg überstanden und gelangten noch zur DB. Bislang sind zwei Krane, die noch bei der BD Frankfurt zum Einsatz kamen, bekannt. Ffm 700 471 und Ffm 700 472.

Als Zubehör für die Verwendung des Gleisbaukranwagen sind eiserne Schienenbrücken und Beförderungsrollen notwendig. Unter Verwendung dieser Hilfsvorrichtung werden die Gleisjoche auf mitgeführten Eisenbahnwagen bewegt. Die Anzahl der Brücken und Rollen richtet sich nach dem Umfang der Arbeiten.

Die Arbeitsweise mit dem Gleiskranwagen gestaltet sich wie folgt:

Die Gleisjoche bis 15 m Länge werden auf einem geeigneten Werkplatz zusammengebaut. Die fertigen Gleisjoche werden dann auf besonders hergerichtete Eisenbahnwagen geladen und nach der Arbeitsstelle gebracht, um hier von dem Gleiskranwagen im Ganzen verlegt zu werden. Das Aufnehmen des Gleises vollzieht sich in umgekehrter Reihenfolge.

Die zusammengebauten Gleisjoche werden zwischen Werkplatz und Baustelle in der Regel mit Flachwagen befördert, von denen die Bremshäuser abgenommen worden sind. Auf dem Wagenboden sind möglichst niedrige Laufschienen für Regelspurweite zu befestigen, deren Oberkannte auf den einzelnen Wagen eines Gleisbauzuges möglichst in einer Höhe liegen. Bei größeren Entfernungen sind die Flachwagen mit Rungen zu versehen und die Gleisjoche durch Spannketten zu sichern, um eine Längsverschiebung zu verhindern.

Auf jeden Wagen können fünf Holz- oder  sechs Eisenschwellen-Gleisjoche von 15 m Länge verladen werden.
Außer den Jochwagen und den Gleiskranwagen führt jeder Gleisbauzug einen Gerätewagen mit, in dem die Zubehörteile, wie Transportrollen, Gleisbrücken, Winden usw. untergebracht werden.

 

Quellen: Bautechn. Taschenjahrbuch 1940, Carsten Hilbers, Ralf Kriehn

       
Ob die Fahrzeuge bei der DB eine Baurtnummer getragen haben ist bisher nicht geklärt.

 

          Herst.
Bj.
Ausmusterung
Han 713001 Mü 715012
Fries+Sohn, Frankfurt
1927
+1958 oder früher
Alt 700569
Alt 700569 Hmb 700569
Hmb 700569
Hmb 700569
Hmb 6802 /I
Fries+Sohn, Frankfurt
1927
Ffm 700471
Ffm 700471
Ffm 700471
Ffm 6801
Fries+Sohn, Frankfurt
1928
+ 1965
Ffm 700472
Ffm 700472
Ffm 700472
Ffm 6802 Aug 6808
Fries+Sohn, Frankfurt
1928
+<09/69
 
       
       
 

Rückbau Nebenbahn Sprendlingen - Wöllstein - Fürfeld 1959, Sportplatz Wöllstein - eine Fahrzeugnummer ist auf den Bildern leider nicht zu entziffern!

 

Gleisabbau in der Nähe des Steinbruchs

 
 
 
Fahrzeugnummer: ?    
Bauart: Gleiskranwagen BA Hoch    
Hersteller: Fries    
Baujahr: ?    
LüP: 7,3 m    
Eigengewicht: 32,0 t    
Hg: ?    
Besonderheiten:      

 
Fahrzeugnummer:      
Bauart:      
Hersteller:      
Baujahr:      
LüP:      
Eigengewicht:      
Hg:      
Besonderheiten:      

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