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Isolatoren - Spritzwagen BA 639 und 886 (Serienfahrzeuge)

letzte Aktualisierung:  05.04.2021    
       

Die hohe Luftverschmutzung in den Industriegebieten von NRW machte es erforderlich die Staubablagerungen auf den Isolatoren der Fahrleitung zu beseitigen um Spannungsüberschläge zu verhindern. Auch der noch verbleibende Dampflokbetrieb tat ein Übriges. Die Isolatoren mussten in Intervallen aufwendig gereinigt werden. Das Aufbringen von Silikon oder Paraffin konnte den Zeitraum verlängern aber der ständige Ausbau des Netzes verlangte nach einer effektiveren Lösung.

Bei den Energieversorgern wurden die Isolatoren durch Wasserstrahl gereinigt. Diese Methode führte zum Bau des Gerätewagen 639 202.

Der Wagen war mit 1,5m hohen Seitenwänden versehen worden. In Wagenmitte waren die Seitenwände 2,5 m hoch und mit einem Dach versehen. Dieser Bedienstand war mit 4 Spritzdüsen versehen. Bei einer Pumpenleistung von 17 PS konnten so 500 l/min Wasser bei 8 atü zum Reinigen der Isolatoren verwendet werden. Ein Wasserstrahl von ca. 30 Sekunden reichte aus den Isolator von seinen Ablagerungen zu befreien.


Die erforderlichen Wasservorräte wurden in den beiden Wasserwagen 929 025 und 929 026 mitgeführt. Diese entstanden aus zwei Wannentendern der BA 2´2´ T 30.  Gezogen wurde der Arbeitszug vornehmlich durch einen TVT BR 701

Einsatzgebiet waren die Strecken des Ruhrgebiets.


1975 ließ die DB drei neue Isolatoren-Spritzwagen BA 886 bauen. Die Wagen der 2. Generation wurden im AW Limburg auf Untergestelle ehemaliger Klm 440 aufgebaut.

Der bisher „offene“ Bedienstand des Prototyps wurde durch einen geschlossenen Aufbau ersetzt. An den abgeschrägten Ecken waren die vier Wasserspritzen im Bedienerhaus untergebracht. Für gute Sicht waren die Fenster mit rotierenden Scheiben versehen. Die Pumpe befand sich auf einer der offenen Plattformen.


Zwei Wasserwagen ex 2´2´ T 31 Tender BR 23 sorgten für den notwendigen Wasservorrat. Die Wagen führten zunächst die BA 924 später (ab 1979) 925.

Standorte:

Flm Dortmund: 30 80 945 5 407-5 mit 30 80 973 5 099-2 und 30 80 973 5 100-8
Flm Duisburg: 30 80 945 5 400-0 mit 30 80 973 5 103-2 und 30 80 973 5 104-0
Flm Saarbrücken: 30 80 945 5 399-4 mit 30 80 973 5 101-6 und 3080 973 5 102-4

Umweltauflagen für die Industrie und Wegfall des Dampfbetriebes 1977 sowie die Verwendung von Glasisolatoren machten die weitere Reinigung der Fahrleitungsisolatoren entbehrlich. Zwischen Okt. 1979 und Aug. 1981 wurden die drei Spritzwagen ausgemustert.

 
 
Im Verzeichnis der Bauartnummern DS 228 / 7 für Bahndienstwagen ist die BA 886 in den mir vorliegenden Ausgaben wie unten stehend geführt. In allen späteren Ausgaben ist die BA 886 nicht wieder vergeben. BA 639 sieh Erläuterung beim Fahrzeug
 
BA Nr. x Stand 01.1974 Anzahl Achsen /  Ursprung x Stand 01.06.1975 Anzahl Achsen /  Ursprung x Stand 01.10.1979 Anzahl Achsen /  Ursprung x Stand 01.03.1981 Anzahl Achsen /  Ursprung x Stand 01.04.1984 Anzahl Achsen /  Ursprung
                               
886 x ISOLATOREN-SPRITZWG 2 / G x ISOLATOREN-SPRITZWG 2 / G x ISOLATOREN-SPRITZWG 2 / G x ISOLATORENSPRITZWG 2 / G x nicht vergeben  
       
Nr. Herst. / Umbau FNr. Bauj. / Umbau Abn. BA Einsteller EBA
Essen 639 202 SEAG / AW Paderborn 12505 1937 / 1964   639 DB Rro 30 "401 060"  1964 > DB Flm Dortmund Gerätewagen 639 "639 202"  
               
945 5 399  / AW Limburg    / 1975   886 Flm Saarbrücken: 30 80 945 5 399-4 mit 30 80 973 5 101-6 und 3080 973 5 102-4  
945 5 400  / AW Limburg    / 1975   886 Flm Duisburg: 30 80 945 5 400-0 mit 30 80 973 5 103-2 und 30 80 973 5 104-0  
945 5 407  / AW Limburg    / 1975   886 Flm Dortmund: 30 80 945 5 407-5 mit 30 80 973 5 099-2 und 30 80 973 5 100-8  
               
Modelle              
Essen 639 202              
 

 

 
 
       

Flm Dortmund Dorstfeld mit 701 053-1 und dem Spritzwagen Essen 639 202 vermutlich am 15.4.73 im Einsatz, der Aufnahmeort ist unbekannt.

Die hohe Luftverschmutzung

 
 
 

In der Fahrzeugnummer 639 202 steckt wie bei vielen Wagen die im Rahmen der Elektrifizierungsvorhaben eingesetzt waren auch die BA 639.

Aus welchem Grund der Prototyp der Isolatorenspritzwagen als Gerätewagen für EL-Vorhaben eingeordnet wurde ist nicht bekannt (die 9 am Ende der BA-Nr. weist Wagen der EL-Vorhaben aus). Die Serienfahrzeuge wurde als BA 886 gelistet, was nach dem Schlüsselzahlen für die Bauartbezeichnung der Bahndienstwagen Anl. 1b nach Meldewesen schienengeb. Fahrzg. des innerdienstl. Verkehrs 2. Ausg. 1.10.1965 ein Sprengwagen mit maschineller Einrichtung auf Basis Reisezugwagen mit Lenkachsen wäre.

Richtig wäre gewesen BA 881 - Sprengwagen (mit maschineller Einrichtung) aus 2- u. 3-achsigen Güterwagen oder Tender. Mit 881waren aber schon die Unkrautsprengwagen bezeichnet, so wurde das Bauartnummernsystem nach DV 228/7 und deren Vorläufern ausgehebelt - nicht nur für diese Fahrzeuge!

1969 gibt es die Wagennummer 639 202 als BA 639, ex. BA Gl 90, was offensichtlich falsch ist. - Dank an Ekkehard Natzmer und Wolfgang Henn

 
Fahrzeugnummer: Essen 639 202    
ex 401 060
Bauart: 639 ex Kklm 434 ex Rro 30    
Hersteller: SEAG / 12505    
Baujahr: 1937 Umbau 1964 AW Paderborn    
LüP: 12,1 m    
Eigengewicht: 12,35 t    
Hg: 70 km/h    
Besonderheiten: Flm Dortmund    
 

Modell:

Der Essen 639 202 ist aus einem Brawa-Flachwagen mit Fleischmann -Wagenkasten ohne Bordwände entstanden. Die Bordwände sind selbst gebaut aus Polystyrol. Das Dach ist aus Messingblech freihändig gebogen. Die 4 Spritzen sind Eigengebaut aus Messing. Dieverse Weinert-Zurüstteile vervollständigen den Wagen.

Der Wasserwagen Essen 929 025 ist aus einem Liliput-Modell und Spieth-Umbausatz entstanden. Auch hier sind diversen Weinert-Zurüstteile verarbeitet.

Die Beschriftung der Wagen ist von A. Nothaft.

 

 



 

30 80 945 5 407-5 Aw Limburg 23.08.1982

 
 

08.11.1981 Dortmund

 

02.11.1980 Dortmund

 
 

21.07.1981 

 

02.09.1976 im Bw Dortmund Rbf    

Fahrzeugnummer: 30 80 945 5 407-5    
Bauart: 886 ex Kls 440    
Hersteller: ? / Umbau AW Limburg    
Baujahr: 1939 Umbau 1975    
LüP: ?    
Eigengewicht: ?    
Hg: 80 km/h    
Besonderheiten: Flm Dortmund    

 
Fahrzeugnummer:      
Bauart:      
Hersteller:      
Baujahr:      
LüP:      
Eigengewicht:      
Hg:      
Besonderheiten:      

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